Wie es der UETV schaffte, innerhalb eines Jahres von der Kreisliga B in die Kreisliga D hinunterzupurzeln, trotz eines ausgebufften Masterplans von Peter Planyavsky.
Anno 2007 rekrutierte der UETV St. Pölten NEUN (!) Spieler für das Meisterschaftsspiel der Herren 1 in St. Margarethen. Es ging für beide gegen den Abstieg aus der Kreisliga C, mit dem System 2 Punkte pro Single-Sieg, 3 pro Doppel-Sieg. Peter Planyavsky heckte den Masterplan aus: Martin Schmidt stellt sich im Einzel rein und gibt w.o. (damals war es noch erlaubt nachher trotzdem Doppel zuspielen), Plany selbst spielt kein Single und nachher trumpfen beide im Dreier-Doppel auf und wir dürfen sie und uns mit Brimborium feiern.
„Das gibt es gar nicht, dass die zwei Spieler finden, die uns auf drei schlagen können, mit vier Single-Siegen sind wir durch“, lautete die Plany-These. Selbige untermauerte er mit 14 Kilo Papierausdrucken von allen Ergebnissen der St. Margarethener seit Beginn der Aufzeichnungen.
Auf den Platz speib’n kommt einer Aufgabe gleich
Dummerweise nahm Gerald S. den Zapfenstreich nicht ernst und erschien 20 Minuten vor Spielbeginn sichtlich illuminiert mit einem Schläger ohne Bespannung im UETV-Stüberl statt in St. Margarethen, total verwundert warum da noch nix los ist. Martin Schmidt spielte die Feuerwehr und das Duo Infernale kam mit leichter Verspätung in St. Margarethen an. Die wollten dort gar nicht mehr antreten, konnten von Kreisobmann Franz Ettlinger nur mit gutem Zureden noch dazu bewogen werden. Umso mehr verfinsterten sich ihre Mienen, als Gerald S. hereinwankte und sie lauthals mit „Griaß Eich, Schweinsbäuch“ begrüßte. Stille.
„Wenn er auf den Platz speibt, ist das w.o. Wenn er es reichtzeitig raus schafft, ist das einmal okay“, lautete der Vorschlag eines einheimischen Spielers. Wir willigten ein und das Unheil nahm seinen Lauf.
8:4 nach den Single-Spielen
Squash-Spieler Michael Gruber gewann auf 1, Gerald S. rettete auf 2 den ersten Satz in der Restfett’n im Tie-Break, um dann im zweiten gegen einen entnervten Gegner voll aufzutrumpfen. Dass er sich dabei eine Zerrung holte, wurde ihm erst später im ausgenüchterten Zustand klar. Martin Schmidt gab programmgemäß w.o., Johannes Fleissner verlor auf 4, Reinhard Knittl gewann eine vermeintliche Schnittpartie dank aufopfernder Leistung gegen den 58-jährigen Ewald Z. (7:6, 7:6) auf 5 und Thomas Schöpf gewann auf 6. Teil eins der Prognose ging also mit 8:4 Punkten für den UETV trotz des Promille-Theaters auf.
8:11 nach den Doppel-Spielen
Dann passierte aber Unfassbares. Kapitän Johannes trug Schmidt/Planyavsky aus unerfindlichen Gründen auf Position zwei ein und die extra angereisten (ranggleichen) Christoph Wagner/Hans-Peter Hess auf drei. Als Plany den Spielbericht sah, sah er aus wie Peter Jäger, wenn ihm eine Blondine aus dem Arm gerissen wird. Die Felle schwammen davon. „Ich glaub‘ ich muss den Spielbericht auffressen“, so Plany, „im Mistkübel könnten sie ihn finden. Ich fress ihn schnell auf.“ Dummerweise wurde selbiger gut bewacht und wir mussten in der eingetragenen Formation antreten. Gruber/Gerald S. verloren auf 1 in zwei Sätzen, Schmidt/Planyavsky verloren auf 2 in drei Sätzen. Wagner/Hess auf 3 in drei Sätzen. Dankeschön, auf Wiedersehen und Alles gute für die Kreisliga D.
Rücktrittsangebot und Schlafmangelbekundung
Thommy konnte berufsbedingt den Untergang im Doppel nicht mehr ansehen und erinnert sich heute noch, als wäre es gestern gewesen, an die drei Anrufe, die er spät in der Nacht bekam. Christophs Resümme: „Schön war es. Mit Hans-Peter hat es Spaß gemacht, Doppel zu spielen. Nur leider waren wir zu schwach.“ Dann Johannes: „I tritt z’ruck.“ Am Schluss Plany: „I kann heut’ net schlofn.“ Ein Jahr davor hatte dieselbe Mannschaft übrigens freiwillig auf den Aufstieg in die Kreisliga B verzichtet.
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