Weltbürger Hans-Peter Hess krault im Kongo den Silberrücken, markiert in China die Mauer, oder zählt im Oman Sandkörner. Am liebsten aber zahlt er ein Flascherl auf der UETV-Tennisanlage. Sch…egal, dass er dafür vorher 0:6 verlieren hat müssen.
Wenn ihm nach dem Sturz von der Staumauer des Wasserkraftwerks Krasnojarsk eine chakassische Schamanin Hände haltend mit Heidi die Lebensgeister wieder einhaucht, fragt er als erstes: „Wann kann ich wieder Tennis spielen.“ Noch unterkühlt vom Jenisei kommt H.P. Hess sofort auf Betriebstemperatur, wenn er an die gelbe Filzkugel auch nur denkt. Gleichsam dem Jäger Peter, sobald eine Blondine am Radar erscheint und sich seinem Epizentrum, Julias Terrasse, nähert.
Egal ob H.P. mit einem Silberrücken im Kongo Zweige wirft, in China die Mauer markiert, im Südsudan nach dem Norden fragt, am Nordpol Pinguine sucht und am Südpol die Eisbären – er kehrt immer wieder gerne zur Bimbo Binder Promenade zurück.
Eine Stunde mit Ruthner hat gerreicht
Dabei hätte er durchaus auch als Tennisspieler auf Welttournee gehen und die Spielstätten der ATP unsicher machen können. Dummerweise – beziehungsweise zum großen Glück für die gesellschaftsorientierten UETVler – hat er in seiner Jugend nur eine einzige Trainer-Stunde bei Martin Ruthner genommen. Außer der Vorhand, der von allen Seiten Landesliga-Tauglichkeit attestiert wird (am häufigsten von H.P. selbst), haben die beiden nichts geübt. H.P. erkannte sofort, dass er dank seines Repertoires von einem Schlag bis in alle Ewigkeit mit den Tschumplern im Verein mithalten wird können und genehmigte sich folgerichtig lieber ein, zwei Achterl.
Beim gemütlichen Beisammensein entfaltet unser H.P. auch seine größte Stärke. Wer mit ihm reist, ist auf der sicheren Seite. Unser Alphatier hält die Herde beisammen und achtet fürsorglich auf das Wohlbefinden jedes einzelnen. Obwohl geschäftlich weit mehr eingebunden als Otto Normalverbraucher, sind seine Antennen stets online in alle Richtungen. Umso erfreulicher für das große Ganze ist es, dass er auch über diverse Schwächen des Einzelnen hinwegsehen kann.
Peter P. schreibt sowieso alles um
H.P.s Nächstenliebe geht sogar so weit, dass er lieber einmal 0:6 verliert, um das obligate Flascherl für die Besprechung danach zu sichern, als um Teufel komm raus ein paar Games einzusacken. Die Statistiken werden bekannterweise nachher ohnehin von Peter P. („wer ihn kennt…“) gefälscht. Prost, H.P., danke, dass es dich gibt.
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